- Sybille Kambeck fertigt Unikate aus altem Segeltuch
Ob Duschvorhang, Sitzsack oder Tasche – die Produkte aus altem Segeltuch von Sybille Kambeck haben eines gemeinsam: die Verbindung von Nachhaltigkeit und Design.
„Seit ich als Schülerin die erste Hüpferli-Tasche aus Segeltuch in der Hand hielt, wollte ich auch solche Taschen machen – nur anders“, erzählt Sybille Kambeck, während sie an ihrem Kaffeebecher nippt. Der Bezug zum Wasser, die Liebe zum Segeln, ihr Job auf einem Großsegler zu Unizeiten und der daraus resultierende Kontakt zu coastworxx – die Voraussetzungen stimmten schon mal. Und da sich die 36-Jährige „immer ganz auf etwas stürzen“ muss, gründete sie im Mai 2015 mit Segelmacher Jan Lecsko „Komore Sails“.
Angst vor der Selbstständigkeit hatte sie nicht, hat sie sich doch als freiberufliche Kommunikationsdesignerin gleich nach Abschluss ihres Bachelors darin erprobt. „Man muss sich einfach mal trauen“, betont Sybille überzeugt. Das habe sie bei Open Campus gelernt, wo sie vor fünf Jahren den Gründercup gewann. Heute lässt sie ihrer Kreativität auf 100 Quadratmetern in der ALTEN MU freien Lauf. Ihre ursprüngliche Idee: Taschen aus altem Segeltuch. „Ich konnte allerdings diese klassischen eckigen Segeltaschen nicht mehr sehen“, verrät Sybille. Also entwarf sie Kurierrucksäcke, Turnbeutel, Umhängetaschen. Mittlerweile ergänzen einzigartige Sitzsäcke, Stiftetaschen, ja sogar ein Regenschirm aus Segeltuch das ideenreiche Angebot. „Finanzieren kann ich mein Start-up momentan mit dem Duschvorhang aus Spinnaker“, sagt Sybille und lacht. „Dafür, dass ich eigentlich Taschen machen wollte, hat sich das hier in eine ganz andere Richtung entwickelt.“ Gefragt seien neben schlichten Sitzsack-Sets besonders ganze Lounge-Ecken, die für Events gemietet werden können.
Nachdem Jan und sie in den ersten Monaten nach der Gründung so ziemlich alle Produkte entwarfen, die Komore Sails heute zu bieten hat, entstand eine kleine Ruhephase. Jan ging andere Wege, Sybille war als Kommunikationsdesignerin und mit ihrem zusätzlichen Job im Landtag ausgelastet. „Wir haben damals einfach losgelegt und danach überlegt, dass ein Konzept auch nicht schlecht wäre“, gibt Sybille zu. Durch Online-Shop, Vermietung ihrer Sitzsäcke und gesteigerte zeitliche Investition in ihr Start-up lässt die 36-Jährige ihre Leidenschaft derzeit wieder aufleben, die Produktions- und Vermietungs-Aufträge werden regelmäßiger. Mit der Kombination aus Nachhaltigkeit und Design bedient Komore Sails einen aktuellen Upcycling-Trend, der gefragter ist denn je. Eine enge Zusammenarbeit findet mit „Rostlatte“ statt. „Die machen die Möbel und ich fertige den passenden Stoff für die Polster“, erklärt Sybille. Ob dieses oder andere Produkte von Komore Sails – jedes ist ein hochwertiges Unikat, an dem das Wasser seine Spuren hinterlassen hat.
Komore Sails
Sybille Kambeck
www.komore-sails.de
www.facebook.com/komoresails
