An die Nord- und Ostsee kommt jede:r mit dem Auto oder mit der Bahn. Und das Übersetzen zu einer Nord- oder Ostfriesischen Insel stimmt besonders auf die Ferien ein: Mit der Fährfahrt setzt die Entschleunigung ein, der Urlaub hat begonnen.
Wind, Watt und St. Peter-Ording
Zwar nur zwölf Kilometer lang, aber immerhin bis zu zwei Kilometer breit ist der Strand von St. Peter-Ording im schleswig-holsteinischen Kreis Nordfriesland. Hier kann man die Weite genießen. Es ist genug Platz für Badegäste, Spaziergänger:innen, Strandsegler:innen, Wind- oder auch Kitesurfer:innen. Zahlreiche Strandkörbe sind vorhanden, einzigartig sind aber die 13 Pfahlbauten am Strand, die als Wahrzeichen des Ortes gelten und mehr als 100 Jahre alt sind. Der erste Pfahlbau eröffnete 1911 unter dem Namen „Giftbude“, weil es dort „wat gift“ (hochdeutsch: etwas gibt). Mit derzeit fünf Pfahlbautenrestaurants hat sich der ursprüngliche Zweck bis heute erhalten.
Sylt, Perle in der Nordsee
Nach Sylt allerdings bringt auch der (Auto-) Zug. Hier gibt es zahlreiche schöne Strände. Einer der schönsten ist der Lister Ellenbogen, eine 330 Meter schmale und 1.200 Meter lange Halbinsel und die nördlichste Spitze der Insel Sylt. Das riesige Vogel- und Naturschutzgebiet befindet sich in Privatbesitz. Wer mit dem Auto oder Motorrad unterwegs ist, erreicht über eine mautpflichtige Straße den Parkplatz östlich des Leuchtturms List Ost auf dem Westellenbogen. Zu Fuß oder mit dem Fahrrad lässt sich die Landschaft aber auch ganz kostenfrei erkunden. Ein Besuch lohnt sich in jedem Fall: Der naturbelassene, etwa drei Kilometer lange Sandstrand ist nie überlaufen. Bei gutem Wetter reicht der Blick bis zur dänischen Insel Rømø. Aber Achtung: Das Baden am Lister Ellenbogen ist verboten, da dort starke Tiefenströmungen auftreten.
Ostseeheilbad Timmendorfer Strand
Zu den schönsten Stränden in Deutschland gehört auch der Timmendorfer Strand unweit von Lübeck. Hier lassen sich Strandkörbe wahlweise für zwei oder für drei Personen mieten. Dank des weichen, feinen Sandes und etlicher Spielgeräte an den verschiedenen Abschnitten fühlen sich am Timmendorfer Strand gerade Kinder wohl. Der gleichnamige 9.000 Einwohner zählende Ort darf sich seit 1951 Ostseeheilbad nennen. Besucher:innen finden im Zentrum und an der Promenade zahlreiche Cafés, Restaurants und Geschäfte. Auf den drei Seebrücken lässt es sich herrlich flanieren.
Usedom, Ursprung der Bäderkultur
Deutschlands längster Sandstrand misst 42 Kilometer und gehört zur Ostseeinsel Usedom. Hier begann im 19. Jahrhundert der deutsche Badetourismus: Das erste Logierhaus, das „Weiße Schloss“, eröffnete 1820 in Heringsdorf und beherbergte zahlreiche prominente Persönlichkeiten, etwa den späteren Kaiser Wilhelm II. sowie den Schriftsteller Kurt Tucholsky. Die imposante Bäderarchitektur in Heringsdorf, Ahlbeck und Bansin zeugt noch heute von der Historie, genauso die fünf Seebrücken Usedoms, darunter Deutschlands längste in Heringsdorf mit 508 Metern sowie Deutschlands älteste in Ahlbeck, im Jahr 1898 erbaut. Und noch einen Superlativ hat die Insel laut Usedomer Tourismusgesellschaft zu bieten: die mit zwölf Kilometern längste Strandpromenade Europas.